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Studienaufbau und Studieninhalte

Der Masterstudiengang Physische Geographie in Marburg – systematisch, praxisnah, zukunftsorientiert

Der Masterstudiengang Physische Geographie an der Universität Marburg ist klar strukturiert und bietet Ihnen ein breites Spektrum an fachlichen Kompetenzen, methodischer Expertise und individueller Schwerpunktsetzung. Ob Sie sich für Klimaforschung, Umweltmodellierung und -analyse, Biodiversitätsforschung, Umwelthydrologie oder angewandte Bodenwissenschaft interessieren – in Marburg erhalten Sie die nötigen Werkzeuge, um aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken. Nach dem Studium sind Sie in der Lage, einen wichtigen Beitrag zur Lösung zentraler Herausforderungen wie dem Klimawandel, dem Verlust biologischer Vielfalt oder der zunehmenden Belastung von Wasser- und Bodenressourcen zu leisten. Die im Studium entwickelten Kompetenzen zur Entwicklung nachhaltiger Umweltlösungen helfen, Lebensräume zu schützen, Risiken für Mensch und Natur zu minimieren und fundierte Entscheidungsgrundlagen für Politik, Planung und Umweltmanagement zu schaffen – sowohl im regionalen als auch im globalen Kontext.

Das Studium gliedert sich in folgende Bereiche:

  • Grundlagen (18 LP)
  • Aufbaubereich (24 LP)
  • Vertiefung (24 LP)
  • Praxis (12 LP)
  • Profilbildung (12 LP)
  • Abschlussbereich (30 LP).

Eine Übersicht aller Module und empfohlene Studienverläufe finden Sie im Musterstudienverlaufsplan.

So ist der Masterstudiengang Physische Geographie aufgebaut

Grundlagen (18 LP): Globale Veränderungen verstehen – Methoden souverän anwenden

Der Grundlagenbereich bildet das fachliche und methodische Fundament Ihres Masterstudiums in Physischer Geographie. In drei aufeinander abgestimmten Modulen erwerben Sie vertieftes Wissen über die zentralen Herausforderungen des Globalen Wandels, lernen fortgeschrittene Methoden der räumlichen Datenanalyse kennen und vertiefen Ihre Kompetenzen in GIS und Fernerkundung auf hohem Niveau.

Im Fokus stehen:

  • Globale Umweltveränderungen wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Landnutzungswandel und Naturgefahren: Sie analysieren Ursachen, Wirkungen und räumliche Muster dieser Prozesse – interdisziplinär und aus einer systemischen Perspektive.
  • Fortgeschrittene Datenanalyse: Sie lernen, komplexe Umweltdaten zu strukturieren, zu interpretieren und mit modernen Verfahren der Statistik und Modellierung auszuwerten – ein zentraler Baustein für wissenschaftliches Arbeiten und evidenzbasierte Entscheidungen.
  • GIS & Remote Sensing für Fortgeschrittene: Sie vertiefen Ihre Fähigkeiten in der Verarbeitung und Analyse raumbezogener Daten, z. B. aus Satellitenbildern oder Drohnenbefliegungen. So erschließen Sie Umweltveränderungen sichtbar und messbar – bis hin zur Ableitung relevanter Handlungsstrategien. 

Aufbaubereich (24 LP): Umweltprozesse analysieren

Im Aufbaubereich vertiefen Sie Ihr Wissen über die naturräumlichen Systeme und Umweltprozesse auf der Erde – von der Atmosphäre über Wasser- und Bodenhaushalte bis hin zu Ökosystemen und geomorphologischen Dynamiken. Dabei stehen naturwissenschaftlich fundierte Analysen im Mittelpunkt, die ein detailliertes Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Klima, Relief, Wasser, Boden und Vegetation ermöglichen.

Der Bereich umfasst folgende zentrale Themenfelder:

  • Biogeographie: Sie untersuchen die Verbreitungsmuster von Pflanzen und Tieren sowie deren Steuerungsfaktoren – immer im Kontext aktueller Umweltveränderungen wie Biodiversitätsverlust, Klimawandel und Landnutzungswandel.
  • Geomorphologie & Bodengeographie: Sie analysieren Boden- und Reliefprozesse, etwa Erosion, Verwitterung oder Bodenbildung, und lernen, wie sich Landschaften unter natürlichen und anthropogenen Einflüssen entwickeln und verändern.
  • Geländeklimatologie: Sie erfassen klimatische Phänomene im Gelände, analysieren Mikroklimata und lernen deren Bedeutung z. B. für Landnutzung oder Risikobewertung kennen.
  • Hydrogeographie: Sie beschäftigen sich mit der Dynamik von Wasser in natürlichen und anthropogen beeinflussten Räumen – von der Niederschlagsverteilung über Abflussprozesse bis zur Rolle hydrologischer Systeme im globalen Wandel.
  • Umweltmodellierung: Sie entwickeln und nutzen numerische Modelle zur Simulation und Prognose von Umweltprozessen – eine Schlüsselkompetenz in der modernen physischen Geographie.

Der Aufbaubereich befähigt Sie dazu, naturräumliche Systeme analytisch zu erfassen, kritisch zu bewerten und mit wissenschaftlicher Tiefe zu bearbeiten. Gleichzeitig legen Sie damit die Grundlage für Ihre individuelle Vertiefung – etwa in den Bereichen Umweltinformatik, Klimafolgenforschung oder Biodiversitätsforschung.

Vertiefung (24 LP): Forschung, Praxis und Interdisziplinarität im Fokus

In den Vertiefungsmodulen wenden Sie Ihre Kenntnisse auf praxisrelevante und forschungsorientierte Fragestellungen an. Dabei stehen projektorientiertes Arbeiten, Geländeerhebungen und die Verknüpfung von Theorie und Anwendung im Vordergrund.

Mögliche Themenfelder umfassen:

  • Klimafolgenforschung und regionale Anpassungsstrategien,
  • Umweltveränderungen und Biodiversitätsmuster,
  • Hydrologische Ereignisse und Wasserressourcenmanagement,
  • Bodenschutz, Erosion und nachhaltige Landnutzung,
  • Ökologische Modellierung und Umweltinformationssysteme.

In Kleingruppen oder individuell bearbeiten Sie konkrete Projekte und erlernen den kompletten Forschungsprozess – von der Fragestellung bis zur Ergebnispräsentation.

Zudem haben sie im Vertiefungsbereich die Möglichkeit, im Umfang von bis zu 12 LP interdisziplinäre Inhalte aus anderen Studiengängen zu importieren, z.B. aus der Informatik, der Biologie, den Rechtswissenschaften, den Wirtschaftswissenschaften oder der Geologie.

Praxis (12 LP): Berufserfahrung sammeln

In einem Berufs- oder Forschungspraktikum wenden Sie Ihre Kenntnisse im realen Arbeitskontext an – z. B. bei:

  • Umweltbehörden und Planungsämtern,
  • Forschungsinstitutionen und Hochschulen,
  • Naturschutz- oder Entwicklungsorganisationen,
  • Beratungsunternehmen im Umwelt- und GIS-Bereich.

So entwickeln Sie nicht nur wertvolle Praxiskompetenzen, sondern erhalten auch Orientierung für Ihren weiteren Karriereweg.

Profilbildung (12 LP): Ihr persönliches Profil schärfen

Im Bereich Profilbildung gestalten Sie Ihr Studium ganz nach Ihren persönlichen Zielen – sei es zur fachlichen Vertiefung, zur beruflichen Orientierung oder zur Vorbereitung auf eine wissenschaftliche Karriere.

Sie haben die Möglichkeit:

  • nicht belegte Vertiefungsmodule aus dem regulären Lehrangebot zu nutzen, um Ihre Kompetenzen in bestimmten Fachbereichen gezielt auszubauen – zum Beispiel in den Bereichen Umweltinformatik, Umwelthydrologie oder angewandte Bodenwissenschaft,
  • ein erweitertes Berufspraktikum zu absolvieren, das Ihnen tiefergehende Einblicke in praktische Berufsfelder ermöglicht – ideal zur gezielten Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt,
  • ein (erweitertes) Forschungspraktikum durchzuführen, bei dem Sie aktiv in laufende Projekte eingebunden sind und praxisnah erfahren, wie wissenschaftliches Arbeiten im umweltwissenschaftlichen Kontext konkret aussieht. 

Abschlussbereich (30 LP): Masterarbeit und Kolloquium

Im Abschlussbereich steht die Masterarbeit im Mittelpunkt, in der Sie Ihre im Studium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in einem eigenständigen Forschungsprojekt vertiefen und unter Beweis stellen.

Dabei haben Sie die Möglichkeit, Ihre Masterarbeit gezielt in einem der fünf Schwerpunkte des Studiengangs (Umweltinformatik, angewandte Bodenwissenschaft, Klimafolgenforschung, Umwelthydrologie, Biodiversitätsforschung) zu verfassen. So können Sie Ihr persönliches Interessensprofil schärfen und sich genau auf das Themenfeld spezialisieren, das Ihnen am meisten liegt.

Das abschließende Kolloquium bietet Ihnen die Gelegenheit, Ihre Arbeit zu präsentieren, zu diskutieren und wertvolles Feedback zu erhalten – ein wichtiger Schritt auf dem Weg in Ihre professionelle oder wissenschaftliche Zukunft.