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Virologie und Infektionsbiologie

Frau im Schutzanzug, Arbeit im BSL-4-Labor
Foto: Steffen Böttcher/Hessen schafft Wissen

In diesem Profilbereich stehen die Pathogen-Wirt Interaktionen im Vordergrund. So können RNA-Viren sich aufgrund der hohen Veränderlichkeit ihres Genoms schnell an neue Bedingungen und Wirte anpassen und stellen damit eine kontinuierliche Gefahr für die Menschheit dar. Erforscht werden etwa Influenza- und SARS-Viren, aber auch hochpathogene Viren wie Marburg und Ebola, die unter besonderen Sicherheitsbedingungen untersucht werden müssen. Dafür verfügt die Universität Marburg mit ihremBSL4-Labor über eine herausragende und für eine deutsche Universität einzigartige Infrastruktur, die in naher Zukunft durch den Bau einer neuen BSL4-Anlage erweitert wird.

Ebenso gehören bakterielle Infektionskrankheiten weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Aufgrund von Antibiotikaresistenzen werden die wichtigsten Medikamente gegen Infektionskrankheiten zunehmend unwirksam. Darüber hinaus scheint es, dass die Entstehung und der Verlauf von Infektionskrankheiten, aber auch der Schutz davor, viel stärker als bisher angenommen von den Wechselwirkungen der Bakterien untereinander und mit menschlichen Zellen beeinflusst werden. Diese zu verstehen ist Grundlage für künftigen Behandlungserfolg.

Die seit Jahrzehnten bewährte Zusammenarbeit der Marburger Virologie mit der Justus-Liebig-Universität Gießen hat zu einer Vielzahl von international sichtbaren Forschungskonsortien geführt. Im Pandemienetzwerk Hessen stellt die Universität Marburg den Sprecher, zusammen mit dem Paul-Ehrlich-Institut bildet die mittelhessische Virologie einen Standort im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Auch im Deutschen Zentrum für Lungenforschung ist die UMR vertreten, mit der wissenschaftlichen Koordination des Krankheitsbereichs COPD (Chronic Obstructive Pulumonary Disease). Beide Gesundheitszentren vereinen Forschung und Translation in den Bereichen Virologie und Infektionsbiologie.

Zusammen mit ihren Partner*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft ist die Universität auch in der Impfstoff- und Medikamentenentwicklung erfolgreich.

Im Mai 2023 haben unsere Forscher*innen im Rahmen der Exzellenzstrategie II zusammen mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und weiteren Partnerinstitutionen eine Antragsskizze eingereicht. Das Exzellenzcluster prEmerge - Understanding and predicting pathogenicity of emerging viruses zielt darauf ab, das molekulare Verständnis der Pathogenität zoonotischer Viren zu vertiefen und damit die Risikobewertung und Krankheitsprävention von neu auftretenden Viren zu verbessern.

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