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Menschenrechtsverbrechen, Norm-Entrepreneure und die Umsetzung des Weltrechtsprinzips in Deutschland: Eine Studie zum Menschenrechtsbewusstsein unter syrischen Geflüchteten

Foto: Guevara Namer
Angehörige von Folteropfern vor dem Oberlandesgericht Koblenz.

Das Projekt untersucht die Reichweite, Formen und Folgen des Vordringens von Menschenrechtsdiskursen unter syrischen Geflüchteten bei der Aufarbeitung von im Syrienkrieg begangenen Menschenrechtsverbrechen. Im Fokus steht, wie diese Personen sich Diskurse, in denen die Geltung von Menschenrechten als rechtliche, politische oder moralische Prämisse gesetzt ist, aneignen bzw. mit ihren eigenen Annahmen verbinden und welche Gegendiskurse entstehen. Die zu untersuchenden Diskurse werden von verschiedenen Akteuren initiiert, deren diskursive Praxis ebenfalls analysiert wird. Konkret fokussiert das Projekt auf die Umsetzung des Weltrechtsprinzips, das an deutschen Gerichten zur strafrechtlichen Aufarbeitung in Syrien begangener Verbrechen angewandt wird. Relevante Forschungsstränge umfassen Literatur zu Menschenrechtsbewusstsein, Aufarbeitung von Menschenrechtsverbrechen im Kontext von Transitional Justice sowie zur Rolle von Norm-Entrepreneuren und Diasporagruppen, die dieses Menschenrechtsbewusstsein unter syrischen Geflüchteten beeinflussen möchte.

Das Projekt ist eines von 10 Teilprojekten der DFG-Forschungsgruppe Menschenrechtsdiskurse in der Migrationsgesellschaft (MeDiMi), dessen Leitung an der Professur für Öffentliches Recht und Europarecht an der Justus-Liebig-Universität in Gießen angesiedelt ist.

Laufzeit: 2022-2026
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektleitung:  Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel
Team: Maria Hartmann, Dr. Mina Ibrahim