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Southeast Asian University Partnership for Peacebuilding and Conflict Transformation (SAUP)

Foto: Sadie O’Mahoney

Die gesellschaftlichen Auswirkungen von jahrzehntelangen bewaffneten Konflikten sind tiefgreifend. Die vielleicht gefährlichste dieser Auswirkungen ist die Normalisierung und soziale Akzeptanz von Gewalt als Mittel zur Konfliktaustragung. Universitäten, die Kurse zu Friedensförderung und gewaltfreier Konflikttransformation anbieten, fungieren als Brücke zwischen Theorie und Praxis, indem sie durch ihre Forschungsbeiträge die Wirksamkeit von Ansätzen der zivilen Konflikttransformation untersuchen. Durch ihr Angebot an Studiengängen der Friedens- und Konfliktforschung unterstützen sie die gesellschaftliche Transformation von gewalttätigen Einstellungs- und Verhaltensweisen und tragen zur Verbreitung von Methoden der zivilen Konfliktbearbeitung bei. Allerdings ist die Entwicklung von Studienprogrammen in Ländern des Globalen Südens bislang recht marginal und oft fehlt es den dortigen Universitäten an fachlicher Expertise im Bereich der Konflikttransformation und an Ressourcen für die unverzichtbare Friedensforschung und deren Vermittlung.

Der Zivile Friedensdienst (ZFD) der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und das Zentrum für Konfliktforschung an der Philipps-Universität Marburg haben das Regionalprogramm "Southeast Asian University Partnership for Peacebuilding and Conflict Transformation" (SAUP) ins Leben gerufen, um Universitäten in Kambodscha, den Philippinen und Timor-Leste bei der Konzeption und Implementierung von Studiengängen zur Friedens- und Konfliktforschung zu unterstützen und zu stärken. Im Mittelpunkt des Projekts steht das gegenseitige Lernen aller beteiligten Partner.

Foto: Sadie O’Mahoney
Foto: Sadie O’Mahoney

Ziel des Programms ist die fachliche und personelle Unterstützung der universitären Partner beim Aufbau ihrer Kapazitäten in der Konzeptualisierung und Kontextualisierung von Studiengängen durch die Integration der best practices aus lokalen/traditionellen Verfahren gewaltfreier Konflikttransformation sowie durch die Anwendung der Friedensaktionsforschung, um kontextgerechte Ansätze zur Förderung eines nachhaltigen Friedens sicherzustellen. Mit dem Projekt sollen Studiengänge der Friedens- und Konfliktforschung in allen beteiligten Institutionen aufgebaut oder weiterentwickelt werden. Durch den angegliederten Erasmus-Austausch werden Mobilitäten für Lehrende und Studierende organisiert.

Das SAUP-Regionalprogramm wird ein universitäres Austauschnetzwerk als umfassende Lernplattform etablieren, um sich über Best Practices und Lessons Learned auszutauschen und ein Instrument zu schaffen, das in der Praxis im Süden erworbene Wissen zu verbreiten und auf einer Süd-zu-Süd-Plattform sowie weltweit zu teilen.

Die spezifische Rolle des Zentrums für Konfliktforschung der Philipps-Universität Marburg wird darin bestehen, den fachlichen Austausch zu fördern und Expertise in der Curriculumentwicklung im spezifischen Bereich der Konflikttransformation bereitzustellen. Das regionale Netzwerk SAUP wird dabei Synergien zwischen den drei Ländern nutzen und möchte die Partneruniversitäten in globale Austauschprogramme und Forschungsprojekte zur Hochschulbildung einbinden. Das Zentrum für Konfliktforschung wird von diesem gemeinsamen Projekt durch eine wechselseitige Lernerfahrung mit den Projektpartnern in Kambodscha, Timor-Leste und auf den Philippinen profitieren.

Foto: Sadie O’Mahoney
Foto: Sadie O’Mahoney