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  • Foto: Florian Hermann

Geoarchäologie

 Geoarchäologie verbindet kultur- und naturwissenschaftliche Forschungsdisziplinen, befasst sich mit der historischen Dimension des Mensch-Umwelt-Beziehungsgeflechts, untersucht Kulturentwicklungen vor dem Hintergrund des jeweiligen Naturraumes sowie naturbedingte Umweltveränderungen und analysiert die anthropogenen Faktoren des Landschaftswandels.Es stehen somit Fragen nach dem Einfluss des Menschen auf den Naturraum wie auch umgekehrt die Beeinflussung des menschlichen Verhaltens durch die natürliche Umwelt im Mittelpunkt geoarchäologischer Forschung. Neben verschiedenen archäologischen Quellen ist hierbei die Auswertung von Geoarchiven ein wesentlicher Bestandteil.
Die Geoarchäologie ist eine interdisziplinäre Forschungsrichtung par excellence. Sie vereint Inhalte und Methoden der modernen physischen Geographie, Humangeographie und der Geowissenschaften mit denen der archäologischen Wissenschaften (Vor- u. Frühgeschichte, Klassische Archäologie) sowie Geschichtswissenschaften. Zu den physisch-geographischen gehören unter anderem Geomorphologie, Bodenkunde und Geoökologie. Zu den kulturgeographischen unter anderem Siedlungs-, Stadt- und Agrargeographie, historische Geographie und Landeskunde. Moderne Methoden der Fernerkundung (u.a. Luft- und Satellitenbildinterpretation) fließen ebenso ein wie solche der Geochronologie.

Das Vorgeschichtliche Seminar baut seinen geoarchäologischen Schwerpunkt seit Jahren systematisch aus. Dies findet nicht nur in der Lehre und der Forschung sondern auch in einem inzwischen sehr umfänglichen Gerätepark Ausdruck. Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Geologie und Geographie forschen wir zwischen Kleinasien und der iberischen Halbinsel.