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What a feeling?! Linguistische und philologische Zugriffe auf das Gefühlsleben der Hethiter

Dr. Susanne Görke (Oriental Institute, Chicago / Philipps-Universität Marburg) und Dr. Theresa Roth (Philipps-Universität Marburg)

14. Dezember 18 Uhr c.t.

Die Textzeugnisse der hethitischen Kultur des 2. vorchristlichen Jahrtausends sind hinsichtlich ihrer sprachlichen Muster und Formulierungen oft stark standardisiert und es ist zu erwarten, dass dies auch den Ausdruck von Empfindungen oder Gefühlen betrifft. Es wird allerdings durchaus in verschiedenen Texten auf emotionale Konzepte Bezug genommen, z.B. in Ritualen und Gebeten, aber auch in politischen oder historiographischen Texten. Im Rahmen unseres Vortrags möchten wir daher der Frage nachgehen, ob überhaupt und inwieweit diese Konzepte im Bereich des individuellen oder subjektiven Empfindens eingeordnet werden können. Zu diesem Zweck werden wir die betreffenden Passagen im Kontext der verschiedenen Textgattungen und ihrer pragmatischen Funktionen beleuchten und exemplarisch zeigen, mit welchen Mitteln die Linguistik und Philologie auf dieser Grundlage ein Spektrum der hethitischen Gefühlswelt erfassen können.