13.04.2013 Qualitätsoffensive Lehrerbildung: 500 Millionen Euro für eine zukunftsfähige Lehrerbildung

Die Lehrerbildung hat für die Länder und den Bund hohe Priorität: Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat am 12.04.2013 die »Qualitätsoffensive Lehrerbildung« beschlossen.

GWK

 

 

Der Bund wird die Länder und Hochschulen ab 2014 über einen Zeitraum von zehn Jahren mit bis zu 500 Millionen Euro dabei unterstützen, innovative Konzepte für das Lehramtsstudium in Deutschland zu entwickeln und dessen Qualität noch weiter zu verbessern. Insbesondere der Wechsel von einem Bundesland in ein anderes wird für Studierende und Absolventen eines Lehramts künftig nachhaltig verbessert. Der Bund hatte dies zur Bedingung für seine Finanzierungszusage gemacht. Die Länder haben daraufhin in der Kultusministerkonferenz »gemeinsame Umsetzungsrichtlinien zur Verbesserung der Mobilität« beschlossen, die nun durch den GWK-Beschluss mit entsprechenden Regelungen in die Bund-Länder-Vereinbarung über das gemeinsame Programm »Qualitätsoffensive Lehrerbildung« vereinbart werden.

Die GWK-Vorsitzende, die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen sagte: »Die Länder haben bereits wichtige Maßnahmen ergriffen, um die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern zu verbessern. Das gilt für den Ausbau von Praxisphasen oder die Stärkung der Fachdidaktik ebenso wie für eine deutlichere Verortung der Lehramtsstudiengänge an den Hochschulen beispielsweise in Lehrerbildungszentren.

Die stellvertretende Vorsitzende der GWK, Bundesbildungsministerin Johanna Wanka, erklärte: »Mit der Qualitätsoffensive Lehrerbildung ermöglichen wir den Hochschulen, das Lehramtsstudium weiter zu modernisieren und zu einem ihrer profilbildenden Merkmale auszubauen. Das Lehramtsstudium muss einen zentralen Ort in der Universität erhalten. Der Wettbewerb wird innovative Konzepte hervorbringen und mit der Förderung zügig Wirkung erzielen; an möglichst vielen Hochschulen soll eine nachhaltige Qualitätsverbesserung in allen Phasen der Lehrerbildung erreicht werden. Mit dem Programm haben wir schon jetzt das wichtige Ziel erreicht, Mobilitätshemmnisse abzubauen, sodass die zukünftigen Lehrkräfte selbst frei entscheiden können, wohin sie während des Studiums ohne nachteilige Wirkung wechseln und in welchem Bundesland sie nach ihrem Abschluss tätig werden wollen.«

Das Programm wird innovative Projekte an den Hochschulen fördern. Damit soll die Stellung des Lehramtsstudiums gestärkt und seine Sichtbarkeit erhöht werden. Durch eine stärkere Einbeziehung der Schulwirklichkeit wird das Studium praxisnäher. Auch den Herausforderungen der Heterogenität und Inklusion trägt das Bund-Länder-Programm verstärkt Rechnung.

Die Auswahl der Vorhaben erfolgt in einem wissenschaftsgeleiteten Verfahren in zwei Bewilligungsrunden. Um die angestrebte Wirkung in der Breite des Hochschulsystems zu erreichen, können die Länder einen vereinbarten finanziellen Rahmen ausschöpfen, sofern die inhaltlichen und qualitativen Förderkriterien erfüllt sind. Nicht ausgeschöpfte Mittel können in der zweiten Bewilligungsrunde förderwürdigen Projekten in anderen Ländern zugute kommen.

Voraussetzung für eine Förderung ist die gegenseitige Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen im Lehramt durch die Länder und die antragstellenden Hochschulen. Auch der Zugang zum Vorbereitungsdienst und zum Lehrerberuf wird wechselseitig gewährleistet, wenn das Lehramt den Vorgaben der Kultusministerkonferenz entspricht.