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Coparenting: Das Zusammenspiel der Eltern bei der Kindererziehung

Coparenting, ein multidimensionales Konstrukt, beschreibt das elterliche Zusammenspiel bei der Kindererziehung. Die amerikanische Entwicklungspsychologie widmet sich seit Beginn der 1980er Jahre diesem familiären Prozess. Eine aktuelle meta-analytische Zusammenfassung zeigt: Coparenting steht in Quer- und Längsschnitt in Zusammenhang mit Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen auch bei Kontrolle für potentiell konfundierende Variablen (Ehe-Qualität, individueller Erziehungsstil, sozioökonomischer Status, psychische Gesundheit der Eltern). Bisher mangelte es jedoch an einem einheitliche Coparenting-Konzept und einem entsprechenden Messinstrument, um Coparenting aus elterlicher und auch jugendlicher Perspektive zu erheben. Daher wurde im Rahmen des Marburger Coparenting-Projektes ein solches Messinstrument mit den Skalen: Kooperation, Konflikt und Triangulation entwickelt. Zusätzlich erfasst dieser Fragebogen Versuche jugendlicher Einflussnahme auf das elterliche Coparenting. In einer derzeitig laufenden längsschnittlichen Fragebogenstudie mit Jugendlichen und deren Eltern sollen u. a. folgende Fragen geklärt werden: Welche Bedeutung hat Coparenting für die Ausprägung von internalisierenden und externalisierenden Symptomen im Laufe der Adoleszenz; steht dieses Konstrukt in Zusammenhang mit der Qualität der Peerbeziehungen der Jugendlichen; in wieweit haben Jugendliche Einfluss auf das elterliche Coparenting und wie unterscheiden sich die Jugendlichen und ihre Eltern in ihrer Sicht auf diese familiären Prozesse?

Ausgewählte Literatur

  • Teubert, D. & Pinquart, M. (2009). Coparenting: Das elterliche Zusammenspiel in der Kindererziehung. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 3, 161-171.
  • Teubert, D. & Pinquart, M. (submitted). The association between coparenting and child adjustment: A meta-analysis.
  • Teubert et al. (2009). Coparenting – Das elterliche Zusammenspiel bei der Kindererziehung. Poster präsentiert auf der 19. Tagung der Fachgruppe für Entwicklungspsychologie, Hildesheim.