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Almut Goldhahn

Kunstschutz - Fotografien Hans Werner Schmidts in der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz

Ende des Jahres 2009 wurden während des Umzugs der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz in neue Räumlichkeiten mehrere Schachteln mit Fotografien des deutschen Kunsthistorikers Hans Werner Schmidt (1904-1991) entdeckt, welche überwiegend Kriegszerstörungen des Jahres 1944 in den Städten Ferrara, Genua, Parma und Padua dokumentieren. Wie erste Recherchen ergaben, hatte Schmidt, der seit 1943 Mitglied des deutschen militärischen Kunstschutzes in Italien war, diese Aufnahmen mit seiner Rolleiflex selbst angefertigt. Nach dem Krieg gingen sie in den Besitz seines Sohnes über, aus welchem sie 1967 durch die damalige Phototheksleiterin Irene Hueck erworben wurden. Soweit die Ansichten der überwiegend stark zerstörten Gebäude identifizierbar waren, wurden sie in Folge inventarisiert, katalogisiert und in den für die Benutzer frei zugänglichen Bestand der Photothek eingeordnet. Doch mehr als die Hälfte des Materials konnte zu diesem Zeitpunkt offenbar nicht eindeutig zugeordnet werden und verblieb somit (unzugänglich) in den Schachteln.

Den Workshopcharakter der Tagung nutzend, soll in dem Impulsreferat dieses wichtige Material, welches ca. 400 Aufnahmen samt deren Negative umfasst, erstmals einer Öffentlichkeit vorgestellt werden. Möglicherweise werden sich dabei Schnittstellen mit anderen Institutionen ergeben, die in einem nächsten Schritt zur weiteren Einordnung des Materials beitragen könnten. Seine Auffindung hat bereits dazu geführt, dass über 200 der unmittelbar nach dem Ankauf katalogisierten Fotografien in der Photothek lokalisiert und dem „Corpus Schmidt“ zugeordnet werden konnten. Schon jetzt scheint sich außerdem abzuzeichnen, dass sich keine Abzüge des Florentiner Bestandes an Schmidt-Fotografien in seinem in der Bibliotheca Hertziana aufbewahrten Nachlass befinden und diesen somit ergänzen würde.