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Carl Bantzer - Maler und Fotograf

Fotografie: Carl Bantzer vor dem Schwälmer Tanz
© Foto: Bildarchiv - Foto Marburg
Fotografie: Carl Bantzer vor dem Schwälmer Tanz

Carl Bantzer vor seinem Gemälde Schwälmer Tanz um 1935, Fotografie, Hessisches Staatsarchiv Marburg

Wann Carl Bantzer in den Besitz seines ersten fotografischen Apparates kam, ist nicht überliefert. Diese Anschaffung dürfte jedoch in den späten 1880er Jahren erfolgt sein, als ihm der Verkauf seines Historienbildes „Pilger am Grab der heiligen Elisabeth“ neue finanzielle Möglichkeiten eröffnete. Mit einer Fotokamera umzugehen, könnte er schon als Student in den späten 1870er Jahren in Berlin gelernt haben. Bald nach seiner Parisreise im Frühjahr 1890 begann er in Willingshausen die Arbeit an einem seiner Hauptwerke „Das Abendmahl in einer hessischen Dorfkirche“ (1892), wofür er zum ersten Mal fotografische Studien anfertigte und akribisch auswertete.

Carl Bantzers hinterlassenes Fotomaterial erlaubt Rückschlüsse auf den Werkprozess des Malers und belegt, dass auch er die neue Technik erfolgreich zu nutzen wusste. Sein fotografischer Nachlass besteht zum großen Teil aus Fotopositiven (Abzügen) eigener Herstellung, die zwar nicht datiert sind, sich aber eindeutig der jeweiligen Entstehungszeit seiner Gemälde zuordnen lassen. Carl Bantzer fertigte über vier Jahrzehnte (1890-1940) hinweg eigenhändig fotografische Studien von der schwälmer Landschaft und Natur, von Personen der eigenen Familie, von Willingshäuser Bauern, von Genreszenen und Tierbilder an.

Die fotografische Sammlung Carl Bantzers ist – anders als im Falle anderer berühmter Maler – erhalten geblieben und im Hessischen Staatsarchiv Marburg deponiert. Der Bestand umfasst 557-600 Positive. Beim größten Teil handelt es sich um Abzüge von Lichtbildern eigener Produktion. Ein kleinerer Teil der Fotografien wurde von externen Fotografen zum Zweck der weiteren Vermarktung als Kunstreproduktion gefertigt.