30.09.2025 Netzwerktreffen „Diversitätssensible und diskriminierungskritische Internationalisierung“

Foto: Gero Ottmar

Am 3. und 4. September 2025 veranstaltete das Projekt LiMa 2.0 (Lehramt international in Marburg) im Creative Space der Universität Marburg das erste Netzwerktreffen der Lehramt.international „Kaffeepause“ zum Thema „Diversitätssensible und diskriminierungskritische Projektumsetzung“ in Präsenz. Für die Veranstaltung trafen sich Kolleg:innen aus sieben Lehramt.international Modellprojekten (TU Darmstadt, JLU Gießen, Universität Kassel, Universität Marburg, Universität Potsdam, Universität Siegen, Bergische Universität Wuppertal), um sich mit der Frage zu beschäftigen, wie die Internationalisierung des Lehramtsstudiums diversitätssensibel und diskriminierungskritisch gelingen kann.

Die Teilnehmenden stellten ihre Projekte vor und fokussierten dabei insbesondere die Frage, wie sie in ihren Projekten bisher Diversität berücksichtigen und nutzen. Dr. Jenny Morín Nenoff, Referentin für Diversität und Chancengerechtigkeit beim DAAD, hielt einen Impulsvortrag über die Diversitätsstrategie des DAAD und stellte Ressourcen des DAAD sowie Good-Practice-Beispiele vor. Anschließend wurden erste Empfehlungen für eine Internationalisierung der Lehrkräftebildung entwickelt, mit denen die Diversität der Studierenden und die unterschiedlichen Bedarfe dieser Zielgruppe besser berücksichtigt werden können. Der erste Tag endete mit einem Rückblick auf die gewonnenen Erkenntnisse und einem gemeinsamen Abendessen.

Der zweite Tag fokussierte das Thema Diskriminierungskritik. Nach Impulsen und einer selbstreflexiven Phase zu Fragen der Diskriminierung im Hochschulkontext, wurden in einer Arbeitsphase erste konkrete Ansätze für eine diskriminierungskritische Internationalisierung erarbeitet. „Diskriminierungskritik“ wurde dabei als eine Anerkennung der inhärenten Machtstrukturen in Hochschulen und der Bewusstwerdung der eigenen Sozialisation in Bezug auf Diskriminierung, Vorurteile und Biases verstanden. In drei Kleingruppen wurde dabei diskutiert, wie Auslandsaufenthalte für alle Studierenden zugänglich gemacht werden können; wie Auslandsaufenthalte im Lehramtsstudium diskriminierungskritisch reflektiert werden können; und welche Ressourcen und Angebote es bereits gibt, die Hochschulen und Mitarbeitende bei der kritischen Umsetzung von Internationalisierungsmaßnahmen unterstützen können. 

Die beim Treffen erarbeiteten Ansätze werden in der nächsten Zeit im Netzwerk weiterentwickelt. Ideen, Ansätze und Ressourcen werden im Netzwerk weitergegeben und in Teilen – sobald vervollständigt – auch auf der Website von Projekt LiMa 2.0 unter Projektergebnissen veröffentlicht (s. www.uni-marburg.de/de/zfl/projekte/lima/ueber-das-projekt). Am 8.10.2025 wird außerdem Prof. Dr. Carola Mantel von der PH Zug einen Impuls bei der digitalen „Kaffeepause“ zum Thema „Internationalisierung des Lehramtstudiums: Sein und Schein“ beitragen, welcher die weitere Diskussion der Ideen und Ansätze bereichern wird. Bei Interesse an einer Mitarbeit zu diesen Themen, an einer Teilnahme an der Kaffeepause am 8.10. oder der Veröffentlichung der Ergebnisse, kann das LiMa-Team unter kontaktiert werden. 

Die Lehramt.international „Kaffeepause“ ist ein offener Zusammenschluss aus aktuell 13 Projekten des DAAD-Programms Lehramt.international, welcher sich monatlich zu gemeinsamen digitalen Kaffeepausen trifft, um sich zu neuen Entwicklungen im Themenfeld der Internationalisierung, zu Fragen der Projektumsetzung, zu Veranstaltungen und vielem mehr auszutauschen.

Kontakt