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Kompetenznetzwerk "Postcolonial Hierarchies in Peace & Conflict“

Foto: Anika Oettler

Das Netzwerk untersucht, wie sich historisch geronnene postkoloniale Hierarchien in zeitgenössischen Konfliktdynamiken niederschlagen und welche Implikationen sich daraus für eine zukünftige nachhaltige Konflikttransformation ergeben. Welche Rolle spielen historisch generierte postkoloniale Hierarchien in gegenwärtigen Konfliktdynamiken? Wie wirken postkoloniale Hierarchien in gegenwärtigen Konzepten und Praktiken der Gewalteinhegung, Friedenskonsolidierung und Konfliktbearbeitung fort? Wie manifestieren sich postkoloniale Hierarchien in Epistemologien und in der Wissensproduktion der Friedens- und Konfliktforschung? Untersucht werden diese Fragen in drei Forschungsschwerpunkten zu (a) Gewaltdynamiken, (b) Sicherheitsgovernance und Friedenskonsolidierung und (c) transformativer Gerechtigkeit. In Marburg stehen Forschungsprojekte zu historisch gewachsenen kolonialen Hierarchien, zur Rolle (post-)kolonialer Kontinuitäten für Sicherheitspraktiken, zu Geschlechtergerechtigkeit und zu transformativer Gerechtigkeit im Fokus.

In verschiedenen Formaten organisiert das Netzwerk den standortübergreifenden Austausch zwischen den Institutionen des Verbundprojekts sowie Partnerinstitutionen im Globalen Süden. Im Think Lab werden konzeptionelle Fragen zu postkolonialen Perspektiven in der Friedens- und Konfliktforschung gemeinsam mit internationalen Wissenschaftler*innen weiterentwickelt. Über das Gastwissenschaftler*innenprogramm des Kompetenznetzwerks wird die internationale Vernetzung vorangetrieben. Netzwerkintern dienen das Forschungskolloquium sowie die Virtual Graduate School dem Austausch über Forschungsprojekte sowie der Qualifizierung. Ein starker Fokus des Verbundes liegt darüber hinaus auf verschiedenen Formen der Wissenschaftskommunikation. Integraler Bestandteil ist hierbei eine Virtual Encyclopedia, welche die zentralen Forschungsergebnisse, methodische Weiterentwicklungen und theoretische Innovationen des Netzwerks und insbesondere von Partner*innen im Globalen Süden in einem weltweit frei zugänglichen Format präsentieren wird. Die Forschung des Netzwerks wird außerdem mit wichtigen Dialogpartnern in Politik, friedensbezogener Entwicklungszusammenarbeit und Zivilgesellschaft diskutiert.

Das Netzwerk "Postcolonial Hierarchies in Peace & Conflict" ist ein Verbundprojekt des Arnold-Bergstraesser Institut (Freiburg), der Universität Bayreuth, der Universität Erfurt und der Philipps-Universität Marburg. Es handelt sich um eine interdisziplinäre Forschungsinitiative, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Laufzeit: 2023-2026
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektteam Marburg: Prof. Dr. Thorsten Bonacker, Prof. Dr. Susanne Buckley-ZistelDr. Selbi Durdiyeva, Sophie Falschebener, Prof. Dr. Anika Oettler, Prof. Dr. Miquel Pellicer, Prof. Dr. Benedikt Stuchtey, Dr. Tareq Sydiq