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Mudejarismo und maurisches Revival in Europa. Transkultureller Austausch zwischen Muslimen, Christen und Juden in der Architektur des Mittelalters und der Neuzeit (SNF-Förderprofessur).

Salon de Embajadores
© Bildarchiv Foto Marburg

Das am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich (Prof. Dr. Francine Giese) angesiedelte und vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierte Forschungsprojekt untersucht transkulturelle Austauschprozesse mit Fokus auf die zwischen 711 und 1492 entstandenen Bauten ibero-islamischer Architektur. Diese wirkten bereits vor dem Untergang von al-Andalus prägend auf die Bautätigkeit christlicher und jüdischer Auftraggeber, die in der sog. Mudéjar-Architektur islamische Vorgaben bewusst übernahmen. Eine ähnliche Faszination für die Kunst und Kultur von al-Andalus brachte ab dem 17. Jh. unzählige neo-maurische Repliken hervor. Inwiefern hat sich das Bild von al-Andalus und dessen architektonischen Erbes über die Jahrhunderte verändert? Welches war die künstlerische Motivation, welches die sozio-politischen Gründe für Übernahmen aus einem anderen Kulturkreis? Und wie sahen diese islamischen Repliken schliesslich aus? Mit dem Projekt soll auf die Vielschichtigkeit kultureller Austauschprozesse im mittelalterlichen und neuzeitlichen Europa hingewiesen, die Problematik allzu enger fachlicher Grenzen innerhalb eines im Wandel begriffenen Weltbildes kritisch hinterfragt und eine mögliche Neupositionierung der islamischen Kunstgeschichte diskutiert werden. 

Foto Marburg beteiligt sich an dem Vorhaben mit der fotografischen Dokumentation einer Vielzahl spanisch-islamischer, mudéjarischerer und neo-maurischer Bauten, hauptsächlich in Spanien, England, Osteuropa, Deutschland und den USA. Dieses Bildmaterial dient in erster Linie der Erarbeitung der Fragestellung und soll gleichzeitig der Fachwelt über den Bildindex der Kunst und Architektur zugänglich gemacht werden.

Finanzierung: Schweizerischer Nationalfonds
Laufzeit: 01.06.2014-31.05.2018
Projektleitung: Prof. Dr. Francine Giese-Vögeli, Kunsthistorisches Institut (KHIST) der Universität Zürich
Projektleitung DDK: Dr. Christian Bracht
Projektpartner: Kunsthistorisches Institut (KHIST) der Universität Zürich
Koordination/Durchführung DDK: Almut Berchtold M.A.
Kontakt: Dr. Christian Bracht
Links: http://www.transculturalstudies.ch