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Fotokampagnen Böhmen 30er Jahre

© Bildarchiv Foto Marburg

Bereits 1935 entstand im Auftrag des Bildarchivs Foto Marburg eine umfangreiche Dokumentation mit 1.500 Aufnahmen, deren Schwerpunkt auf böhmischer Architektur und Malerei des 14. Jahrhunderts lag. 1939, also nach „Anschluss“ des Sudetenlandes und Einrichtung des Reichsprotektorats Böhmen und Mähren, wurde eine vom Preußischen Forschungsinstitut finanzierte Studien- und Fotoreise des Posener Dozenten Otto Kletzl (1897-1945) und des Fotografen Carl Albiker (1905-1996) realisiert. Orientiert an Kletzls Studien zur deutschen Dombauhütte in Prag bereichern die großformatigen Aufnahmen nicht nur die einschlägigen Bestände des Bildarchivs sondern lieferten gleichzeitig Bildmaterial für Kletzls Veröffentlichungen zu Peter Parler und der deutschen Kunst in Böhmen und Mähren. Die qualitätvollen Aufnahmen entsprechen in Technik und Bildsprache den etablierten Standards und stehen in der Tradition der frühen Fotokampagnen Foto Marburgs. Insbesondere die zweite Expedition von 1939 rückt aufgrund der grenzpolitischen Entwicklung und propagandistischen Vereinnahmung in die Nähe der zeitgleichen Kunstschutzprojekte im besetzten Frankreich und Belgien.

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